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Cap Horn

Jetzt sind wir also auch Cap Hornis!

Als heute wieder Land in Sicht kommt, peilen wir zuerst exakt die enge Durchfahrt zwischen den Staaten-Inseln und der langgezogene Ostspitze Feuerlands an, die den Einfahrt in den Beagle-Kanal markiert. Dann am frühen Abend ist unser ersehntes Ziel da! Poseidon hatte uns ja gestern schon eine Warnung mit hohen Wellen und starkem Wind geschickt, heute zeigt er sich gnädig: angenehme 40 – 50km/h Windstärke, kein Nebel, teilweise blitzte sogar noch die Sonne durch die schwarzen Wolken und läßt uns die vielen schroffen Felsen des Caps in mystischem Licht erscheinen. Ein wahres Glück sind doch am Cap Horn 300 Tage Sturm mit  bis zu 220 km/h Windstärke die Regel. Die chilenische Marine berichtet auch von nicht seltenen Wellenhöhen von 20 Metern und mehr, hervorgerufen durch den Tiefenunterschied des Meeresbodens, der hier von 4.000 Meter rasch auf 100 Meter steigt, was Flutwellen auslöst, noch begünstigt durch die aufeinandertreffenden Meeresströmungen von Pazifik und Atlantik. Poseidon, danke, dass du so ein Einsehen mit uns hattest!

Dieses Ende der Welt ist verbunden mit dem großen Seefahrern: einerseits Magellan, der 1520 mit drei Schiffen die Passage zwischen Feuerland und dem Rest Südamerikas und damit einen kürzeren Weg zu den Gewürzinseln gefunden hatte. Erst 100 Jahre später wurde  noch weiter südlich Kap Horn durch die niederländische Expedition der Hoorner Austraalse Compagnie erstmals umsegelt und James Cook bestätigte auf seinen Entdeckungsreisen den Weg um die Südspitze, die in Reminiszenz an den Geburtsort des Expeditionsleiters der Erstumsegelung entweder mit “oo” geschrieben wird, wobei sich aber auch nach der Bezeichnung der Form der südlichsten Insel  im deutschen, englischen und spanischen ein einfaches “o” eingebürgert hat. Viele mussten hier aber auch ihr Leben lassen, liegen doch 340 Schiffe am Meeresgrund dieses Caps.

Alex wird heute wieder selig einschlafen, war das doch sicher heute eines unserer Reisehighlights.

Unser nächstes Ziel: Ushuaia, Feuerland

Auf zum Kap Horn

Die Pinguine haben wir hinter uns gelassen, die niedlichen Vögel aber fest ins Herz geschlossen. Jetzt geht es wieder weiter nach Süden. Die Falkland Inseln werden wir backbords liegen lassen und bald die Insel Feuerland steuerbords neben uns haben. Auf die Magellan-Straße, die Feuerland vom Rest Südamerikas trennt, werden wir von der chilenischen Seite noch einmal zurückkommen und so den Kanal, wie damals auf der Suche nach einem kürzeren Seeweg nach Indien, auch fast durchfahren. Was sich bloss Her Magellan bei seiner ersten Durchsegelung gedacht haben muss als er dieses ebene, karge Land auf beiden Seiten neben sich hatte.

Ein wenig mulmig sehen jetzt alle auf die Wetterkarte, ist doch die südlichste Landspitze die windreichste Gegend der Welt und eine nautische Herausforderung.

Unser nächstes Ziel: Kap Horn runden

Puerto Madryn – Tor zur Halbinsel Valdés

Der erste Hafen den wir in Patagonien anlaufen entführt uns in die weite, trockene und baumlose Pampa und das argentinische Weltnaturerbe mit einer für uns neuen Fauna. Am Weg die Schotterpiste entlang auf der Halbinsel Valdés liegt auf einmal die angeblich von Antoine de Saint-Exupéry wohl von einem seiner Flüge aus gesichtete hutförmige Vogelinsel vor uns. Wir sehen viele Guanacos, den Darwin-Strauß, Loica-Vögel und auch ein Gürteltier huscht zwischen den Büschen in sein Versteck. Am bekanntesten sind die Buchten um die Halbinsel herum aber für die Glattwale, die im Herbst aus ihren antarktischen Skrill-Nahrungsgebieten hierher kommen, um im wärmeren Wasser ihre Jungen zur Welt zu bringen. Ein Naturschauspiel wenn so viele dieser bis zu 14 Tonnen schweren Meeressäuger sich hier tummeln. Aber auch ihre Jungen sind schon kleine Giganten, wiegen sie doch bei der Geburt schon bis zu 4 Tonnen. Da wundert es nicht, wenn ein Kleines täglich ca. 200! Liter der nahrhaften Muttermilch mit einem Fettgehalt von 50% verschlingt.

Aber auch in der Saison in der wir jetzt kommen, begeistern uns die Seelöwen und See-Elefanten, wie deren Junge im Sand herumliegen, wie sich Tiere häuten oder nur sonnen und wie die Bullen schon schnaubend und brüllend versuchen ihren Harem für die Paarung zusammenzustellen.

Und dann sind sie plötzlich da: die ersten Magellan-Pinguine: eine Kolonie von ca. 500.000 Exemplaren und wir sind mittendrinnen als zwei von nur maximal 80 Besuchern die täglich in dieses Schutzgebiet eingelassen werden. Ganz sanft ist mit Steinen ein Weg abgegrenzt, von dem aus man die putzigen Gefährten aus nächster Nähe beobachten kann. Da sind die flauschigen Kleinen, die vor ein paar Monaten erst geschlüpft sind, manche sehen sehnlich nach einem Elternteil, bringt er doch mit seinem Schnabel das Futter. Andere wieder machen lautstark ihrem Ärger – oder ist es Hunger – Luft. Dann watscheln uns wieder welche am Weg entgegen, am liebsten möchte man sie an der Hand nehmen und mit ihnen zum Wasser spazieren. Dann sind da die halbstarken Teenager aus dem vorigen Jahr, erkennbar an der noch nicht scharf abgegrenzten Zeichnung und ihrem Leibesumfang und dann die monogamen Elterntiere, die jedes für sich, Jahr für Jahr, wieder zu der einmal unter ziemlicher Anstrengung ausgegrabenen Höhle zurückkommen. Dort suchen sie sich dann, damit sie gemeinsam die zwei Eier bebrüten und anschließend die Jungen aufziehen können.

Am Abend hat Alex heute wieder seinen besonders seligen Blick, war doch auch wieder eines seiner Reiseziele einmal selbst in der freien Natur mit Pinguinen Auge in “Kamera” zu sein. Morgen hat er noch einmal die Gelegenheit wenn wir uns hoffentlich wieder so sanft unter die niedlichen Vögel mischen können.

Montevideo

Nun lernen wir mit der Hauptstadt wohl  das echte Uruguay kennen und finden in dem seit Jahren sozialistisch regierten Land am Plaza Indepedencia die meisten wichtigen Gebäude mit der Oper “Theatro Solis”, dem Unabhängigkeitsbogen, der schon mehrmals ab- und aufgebaut und jetzt wieder hierhergestellt wurde, dem schönen Palazzo Salvo,  und natürlich der Reiterstatue ihres Unabhängigkeitshelden. Die Wachen vor und im Parlament, in dem wir die Fresken mit der Landeshistorie, die  Herkunft des uruguayanischen Nationalstolzes darlegend, sind alle recht klein gewachsen. Aber mit den Ureinwohnern werden sie leider wenig zu tun haben, waren doch die spanischen Eroberer nicht zimperlich und liquidierten 1831 gnadenlos alle Ureinwohner.

In der Stadt finden wir neben baufälligsten Gebäuden, in denen man Obdachlose wohnen lässt, die recht ansehnlichen Wohnungen der Mittelschicht und natürlich etwas weiter draußen auch wieder die schön gelegenen Viertel der High Society, gleich neben den schönen Stränden direkt am Rio de la Plata. Im Hafen überragt ein überdimensionales Segel das geschäftige Treiben. Der uruguayanische  Architekt hat sich während seines Wirkens in Dubai dort offensichtlich Anregungen zum Bau des 40-stöckigen Verwaltungssitzes der Telekom Uruguay genommen.

Wir bummeln noch ein wenig in der belebten Innenstadt, finden eine wunderbare Buchhandlung mit integriertem Cafe, wo wir ein wenig die Seele baumeln lassen, bevor wir vorbei an der belebten Markthalle, wieder zurück zum Schiff schlendern.

Unser nächstes Ziel: Puerto Madryn, Argentinien

Tigre und das Paraná-Delta

Am heutigen Sonntag machen wir wie viele in Buenos Aires einen Ausflug ins nahe gelegene Städtchen Tigre. In diesem wunderbaren Naturidyll wurde damals zwar kein Tiger sondern vermutlich ein Leopard gesehen, trotzdem behielt dieses Städtchen am Mündungsdelta des zweitgrößten Flusses Südamerikas dem Paraná, diesen Namen. Nachdem auf der anderen Seite der Rio Uruguay in den Rio de la Plata und den Atlantik mündet, entstand hier ein Netz aus kleinen Flüsschen und Bächen und mitten drinnen über 5.000 kleine Inseln  mit vielfältig gestalteten Stelzenhäusern mitten in exotischer Tier- und Pflanzenwelt, die durch die Nähe zur Hauptstadt als Ferien- und Wochenendhäuser genutzt werden. In dem Flusslabyrinth erledigen Linienschiffe nach genauem Fahrplan den Transport, Gepäck und Hunde werden aufs Dach verladen und schon geht es los. Einmal täglich kommt sowohl der schwimmende Kaufmannsladen als auch die Müllabfuhr vorbei, wenn man als Zeichen eine Flasche auf den Steg gestellt hat. So stellt man sich ein entspanntes Wochenende in tropischer Natur vor.

Für uns geht es aber wieder weiter quer über den Rio de la Plata.

Unser nächstes Ziel: Montevideo, Uruguay

Buenos Aires

Schon früh morgens fahren wir los, um die im Großraum 14 Mio. Einwohner zählende Hauptstadt Argentiniens zu erkunden. Alles ist ruhig an diesem Samstag, denn die wohlhabenden Argentinier sind wohl alle in Punta del Este oder am Rio Plata Strand. Die Rundfahrt läßt uns den Prunk der Kolonialarchitektur erkennen, fast ein wenig erinnert es uns an den Stil von Paris. Leider merkt man aber auch, dass die Stadt, wohl durch die Korruption der  Machthaber der letzten Jahrzehnte die Hochblüte hinter sich hat. Schön sind aber dennoch die alten Gebäude an denen wir vorbeikommen: Kathedrale, Teatro Colón, Obelisco bis hin zum Cafe Tortoni und den Galerias Pacifico.

Im Stadtteil “La Boca” in Hafennähe eröffnet sich uns schon mittags lebhaftes Treiben in den bunten Gassen: von den Balkonen grüßt so mancher Maradona, vor den Lokalen wird Tango getanzt und überall sieht man die Einheimischen mit ihren Mate-Tee-Bechern.

Während der langen Fahrt durch den grünen Stadtteil Palermo freuen auch wir uns mit den Einwohnern, die auf den großen Grünflächen die Sonne genießen, hat doch Buenos Aires selbst keinen Strand. Dort kommen wir dann auch am Friedhof Recoleta an, wo sich uns eine eigene Welt von kleinen Mausoleen eröffnet. Die eng aneinandergereihten Familiengruften einmal in Carrara-Marmor, einmal im Jugendstil, einmal aus Granit, jede ein Kunstwerk in sich und einzigartig. Und mitten drinnen, eindeutig erkennbar durch das einzige wo Blumen liegen, jenes der Familie Duarte wo “Evita” Peron derzeit wieder ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Viel zu jung mit 33 gestorben, wird sie noch heute als Wohltäterin und Kämpferin für die Rechte der Armen, der Frauen und der Arbeiter verehrt: Ein wenig “Don’t cry for me Argentina…” liegt in der Luft.

Tango Argentina steht am Abend am Programm und wird nicht nur in den vielen Shows in der Stadt, sondern auch immer wieder auf der Straße von den Menschen gelebt. Das Bandoneon mit seinem typischen Klang spielt dazu manche Melodie des bedeutendsten Tango-Musikers Astor Piazzolla. Es ist Gott sei Dank nicht unser letzter Tag in Buenos Aires, schon alleine wegen der fantastischen Parillada, wo wir mittags froh waren, dass eines der vielen argentinischen Rinder hier am Grill landete und wir keine Vegetarier sind.

Punta del Este, Uruguay

Jetzt haben wir auch den ersten Sturm hinter uns. Bei Windstärke 8 von unserer Luminosa in den Schlaf gewiegt zu werden, wie sie tapfer durch die Wellen stampft und rollt, ist zwar gewöhnungsbedürftig,  aber als wir aufwachen, bereitet unser Kapitän schon wieder bei schönem Wetter das Ankermanöver in der Bucht des Rio de la Plata vor. Als wir dann gut organisiert mit den kleinen Tender-Booten ans Land geschippert werden, vorbei an vielen Luxusyachten, wird uns auch klar, warum diese Halbinsel zwischen der langgezogenen Mündung des Rio de la Plata und des Atlantiks auch das “Nizza Südamerikas” bezeichnet wird. Auf der Halbinsel, wo man witzig jeweils auf der Straße nach rechts den Rio de la Plata und nach links den Atlantik sieht, reiht sich ein Appartment-Hochhaus aneinander, unterbrochen nur manchmal von kleinen Villen. Die Saison ist hier bereits vorbei, denn es ist schon Herbst, aber trotzdem sehen wir den Könnern in den Atlantikwellen beim Surfen zu (an Mario und die “Spanish-Connection” – hier hättet ihr Spaß).

Wir fahren dann vorbei an wunderbaren Villen, vorbei an “Beverly Hills” und kommen nach einem Naturschutzgebiet zur Casapueblo. Diese Villa, Atelier, Museum und Hotel  des bekanntesten Künstlers  Uruguays, Carlos Paez Vilaró, wurde in die wunderbare Landschaft, wie er selbst sagt, in der Art eines Vogelnestes, integriert. Hier wohnte, malte und starb er selbst auch 2014. Dabei hat er sich wohl durch Picasso, Dali und ein wenig auch von Hundertwasser (oder war es umgekehrt?) inspirieren lassen. Ein interessantes Gebäude!

Ein Muß ist natürlich auch noch der Stopp bei der “Mano”, wo die aus dem Sand herausragenden Finger, einen Ertrinkenden symbolisierend, mitten am Strand platziert wurden.

Insgesamt ist diese Halbinsel eine riesige, mondäne Ferieninsel, die hauptsächlich von betuchten Argentiniern und Brasilianern bevölkert wird, aber sicher nicht das typische Uruguay darstellt. Das kleine Land lebt von Tourismus und Landwirtschaft (Uruguay zählt nur 3,2 Mio. Einwohner aber 12 Mio. Rinder) und setzt auf Bildung. So wird bereits seit mehr als 5 Jahren für  alle Kinder, die 12 Jahre die Pflichtschule besuchen müssen,  ein internetfähiger Laptop bereitgestellt und überall findet man freies Wifi. Und auch wenn die Arbeitslosigkeit trotzdem relativ hoch ist, ist es insgesamt noch jenes südamerikanische Land mit dem höchsten Lebensstandard.

Wir werden ja bei unserem übernächsten Stopp wieder nach Uruguay zurückkommen, wenn wir in der Hauptstadt Montevideo anlanden. Jetzt geht es aber erst einmal den Rio de la Plata hinauf, der mit seiner Mündungsbreite von ca. 200 km eigentlich von uns vom Meer nicht zu unterscheiden ist.

Unser nächstes Ziel: Buenos Aires, Argentinien

Rio de Janeiro

Erwartungsvoll beobachteten wir das Land vor uns um ja nicht das Auftauchen von Zuckerhut und Christusstatue am Horizont sowie die wunderbare Hafeneinfahrt in die “Bucht des Januar” zu versäumen. Anders als wenn man mit dem Flugzeug in die Stadt kommt, was am Inlandsflughafen von Rio ob der kurzen Landepiste zwischen Zuckerhut und Christusberg spektakulär aussieht, ist es ein außergewöhnliches Erlebnis in diese verzweigte Bucht einzulaufen und die doch so bekannten Wahrzeichen vorbeiziehen zu sehen.

Unser erster Weg führte uns dann gleich auf den Zuckerhut oder besser gesagt, wie die Einheimischen richtig übersetzen, auf das “Zuckerbrot”, hat doch der Berg den Namen von den alten hutförmigen Eisenformen, in denen früher das Brot gebacken wurde. 38 Grad in der Sonne und die hohe Luftfeuchtigkeit machen uns zu schaffen aber trotzdem entlohnt uns die wunderbare Aussicht bei herrlichem Sonnenschein für das Anstehen und die zwei Seilbahnfahrten auf das Wahrzeichen von Rio.

Am Rückweg kommen wir am Sambadromo vorbei, einem langen Stadion durch das jene Straße führt, wo jährlich am Karnevalswochenende die 12 besten Sambaschulen ihre Choreografien durchtanzen dürfen.  Wir bekommen einen Eindruck von der Kondition, die die Tänzerinnen und Tänzer dafür antrainieren müssen. Und dann erst die Kostüme! Wir erhaschen einen kurzen Blick in die Hallen , wo derzeit emsig an den Wägen und Kostümen für die diesjährige Performance gearbeitet wird. Das sind Werkstätten, in denen ca. 4.000 Arbeiter/innen mit den Vorbereitungen beschäftigt sind. Die Vielfalt und den unheimlichen Aufwand, der für die Kostüme betrieben wird, bekommen wir dann am Abend in der Samba Show in einem Lokal mitten im lebhaften Stadtteil Lapa zu sehen: grandiose akrobatische Leistungen der Herren, Kostüme kunstvollst und ausladend gearbeitet oder aber natürlich auch, sehr zur Freude der Männer bei uns am Tisch, nur das allernotwendigste verdeckend. Wir Frauen fragen uns, wieviel wir hätten trainieren müssen, um so einen Po zu bekommen.

Natürlich tuckerten wir auch mit der Zahnradbahn durch den Regenwald Tijuca hinauf auf den Corcovado und waren  froh, dass der Kaiser von Brasilien den abgeholzten Berg durch Sklaven  hatte aufforsten und so den heutigen riesigen Nationalpark mitten in der Stadt hat entstehen lassen. Und dann war sie da, die Aussicht auf die von Hügeln und Buchten durchzogene, einmalige Stadt mit den Stränden Copacabana, Ipanema und dem Zuckerhut vor uns und hinter uns die riesige Erlöserstatue, die die Hände schützend über die Stadt, die berühmten Strände, die Hochhäuser und die Guanabara-Bucht und heute auch über uns ausbreitet. Ich habe Alex’s glücklichen Blick noch vor mir, war es doch eines seiner Reiseziele hier oben einmal selbst die berühmte und wirklich wunderbare Aussicht auf diese tolle, uns heute sich sehr sauber zeigende und lebenslustige Stadt zu genießen. Die Bilder sprechen für sich…

Mit zumindest den Zehen im Wasser der Copacabana und einem Drink gestärkt, müssen wir wehmütig wieder ablegen und werden die nächsten 2 Tage auf See zur Erholung auch brauchen.

Unser nächstes Ziel: Punta del Este, Uruguay

Salvador da Bahia

Bunt, afrikanisch, trommelnd, lebensfroh, mit der prächtigsten Kirche Brasiliens,  so wird uns die frühere Anlaufstelle für den Sklavenhandel aus Afrika in Erinnerung bleiben.  In der Stadt “des Heiligen Retters an der Bucht aller Heiligen” findet man insgesamt 167 Kirchen doch jene von St. Franziskus öffnet sich uns mit einem atemberaubend verzierten Innenraum. Aus Jacarandaholz wurden hunderte Engel, Statuen und Arabesken geschnitzt und vergoldet und schmücken nun den ganzen Innenraum, ebenso wie über 30 große blau geflieste Tafeln den Kreuzgang.

Am Pelourinho, dem früheren Sklavenmarkt, sind wir bald mitten in den ersten Darbietungen des an diesem Wochenende stattfindenden Trommelfestes (an Günther und Hannes: das wäre etwas für Euch!).  Aber auch die Capoeira, die Kampfsportdarbietungen auf der Straße zeugen davon, dass hier Afrika dem südamerikanischen Kontinent nahe ist. Daneben auch noch die “Baianas”, die wunderbar herausgeputzt ihr Essen verkaufen oder die mit ihrem Turban und den weiten Röcken gegen ein paar Rials auch gerne für ein Foto posieren.

Wir nehmen wie alle Bewohner hier auch den Lacerda-Aufzug von der Ober- in die Unterstadt und landen mitten im Hafenviertel. Sehr schade, dass die früher offensichtlich wunderbaren alten Kolonialhäuser komplett dem Verfall preisgegeben wurden. Bei einem weiteren kühlen Bier auf der Terrasse des Hafenmarktes lassen wir noch einmal das Leben und die Musik auf uns wirken, bevor es wieder an Bord geht. Beim Auslaufen ziehen dann noch einmal die Hügeln der Stadt im Licht der untergehenden Sonne an uns vorbei, begleitet von den Trommelrhythmen und der akustisch demonstrierten Lebensfreude, die an diesem lauen Samstagabend über der Stadt liegt.

Unser nächstes Ziel, Rio de Janeiro

Recife und Olinda

Jetzt sind wir also wirklich in Brasilien, dem einzig portugiesisch sprechenden Land Südamerikas, angekommen. Unseren ersten Hafen haben wir, vorbei am Naturidyll, dem Archipel Fernando de Noronha, das 500 km vor der Hafenstadt liegt, erreicht. In das an 1.000 Fischarten reiche Korallenriff und Taucherparadies werden nur wenige Touristen täglich zugelassen, um die sensationelle Unterwasserwelt nicht zu zerstören (an Brigitte und Peter: euer nächstes Ziel!?).

Die 30 Grad schon am Morgen (und wir kommen in der kühlen Jahreszeit!) machen speziell Alex ein wenig zu schaffen. Wir mussten gleich einen Abstecher an einen der 6.000 Strände in Brasilien einlegen. Aber die Abkühlung im 26 Grad warmen, blau-grünen, einladenden Wasser muss dann doch noch ein wenig warten, nahmen wir doch die überall aufgestellten und ausgesprochenen Haifisch-Warnungen ernst. Als wir dann am späten Vormittag in Olinda, dem Kultur-, Kirchen- und Kunststädtchen am Rande der sonst sehr modernen Großstadt Recife ankommen und die ersten Samba-Gruppen auf der Straße tanzen, haben wir uns schon akklimatisiert. Hier in Olinda tanzt man im Gegensatz zu Rio den Frevo (unsere Tanzlehrer müssen wir nach dem genauen Unterschied fragen, denn wir sehen zu Samba offensichtlich keinen) und der Karneval beginnt schon Anfang Januar.  In Olinda haben auf sieben Hügeln alle wesentlichen Kirchenrichtung Ihre Gotteshäuser hinterlassen: das Franziskanerkloster, gleich daneben die Benediktinier, Jesuiten und Karmeliter. Wir bewundern die sehr unterschiedlichen kirchlichen Ausstattungen – mit sehr viel Gold verziert die eine, bis zu einer ganz schlichten Mutter Gottes am Altar der anderen,  alle bieten jedoch meist einen wunderbaren Blick auf die Bucht und die vielen Windungen und Brücken des “Flusses der Rochen”, der sich hier ins Meer verzweigt. Die salzige Meeresluft hinterläßt eindeutig ihre schwarzen Spuren an den Fassaden des Weltkulturerbes. Neben den Kolonialhäusern, die an die portugiesisch, holländisch, afrikanisch und indianische Besiedlung erinnert, reiht sich mittlerweile ein Atelier und eine Bar nach der anderen. Die Zeit ist viel zu kurz und erlaubt uns nur einen ersten entspannten, schwülen und rhythmischen Eindruck von Brasilien. Aber wir haben ja noch ein paar Tage um das Land noch ein wenig näher zu entdecken.

Unser nächstes Ziel: Salvador Bahia, Brasilien