Königreich Tonga

Wir sind schon alle sehr gespannt auf Tonga, wo wir auf der Insel Tongatapu in der Hauptstadt Nuku’alofa am neu erbauten Anleger direkt gegenüber dem Königspalast sehr freundlich willkommen geheißen werden.

Die Audienz beim regierenden König Tupou VI. muß leider ausfallen, verstarb doch gestern die König-Mutter, was das Land im wahrsten Sinne des Wortes in Trauer hüllt. Überall schwarz-violette Stoffdrapierungen und Rosetten auf den Zäunen und Häusern. Frauen und Männer in ihrem Festtagsgewand mit dem traditionellen Baströckchen trauern in der Hauptstadt Nuku’alofa, gesungen wird nur leise und getanzt auch sehr gedämpft.

Bei unserer Inseltour durch das flache, fruchtbare Land werden wir überall außerordentlich herzlich empfangen. Die Kinder in der Schule, in die unsere Reiseführerin plötzlich abbiegt, obwohl Alex nur kurz die Kinder mit ihrem Zöpfen und roten Schuluniformen im Hof fotografieren will, singen ein Lied für uns und meinen auch, daß sie Österreich kennen. Beim Plaudern, was uns durch ihre englische Amtssprache leicht fällt, müssen wir natürlich widerlegen, daß es bei uns keine Kängurus sondern Berge gibt.

Die Sehenswürdigkeiten sind wir bald durch und die “fischenden” Schweine, die sich bei Ebbe allerlei Kleingetier aus dem Meer holen, laufen auch überall auf der Insel frei herum, sind sie doch der hauptsächliche Fleischlieferant der Insel, was neben der sonst auch sehr kalorienreichen Kost mit Kokosöl und Yamswurzel dazu beiträgt, daß über 60 % der Bevölkerung einen Body-Maß-Index weit über 30 aufweisen. Die international sehr erfolgreiche Rugby-Mannschaft profitiert natürlich davon.

Sehr idyllisch liegt “Captain Cook’s Landeplatz” in einer langgezogenen Bucht. Bei seinen Besuchen tauschte er die mitgebrachten Werkzeuge und Nägel gegen Früchte und Trinkwasser, woher auch die heutige Bezeichnung als Freundschaftsinseln stammt. Nach einem Abstecher zu den “Blow-Holes” verbringen wir noch ein paar Stunden an einem einsamen, weissen Stand mit den vielen Koralleninseln davor und können uns gar nicht vorstellen, dass nur wenige Seemeilen vom Riff entfernt im Tongagraben die Meerestiefe auf 10.800 Meter sinkt. Dort treffen die pazifische und die australische Platte aufeinander und bilden den pazifischen Feuerring, dessen Vulkanausbrüche auch die 176 Inseln des Königreiches entstehen ließen. Und auch heute ist diese Zone noch sehr aktiv, wurde doch erst vor 3 Jahren durch einen Vulkanausbruch eine neue Insel aufgeschüttet.

Das etwas seltsame aber sehr aufgeschlossene und idyllische Königreich, das sich als Urlaubsdestination speziell für Australier, Neuseeländer, Chinesen und Japaner mausert, ist unser letztes Reiseziel in diesem großen Inselbogen im Pazifik. Bei von den Einwohnern sehr geschätztem warmen Regen verabschieden wir uns nun endlich aus der Südsee.

Unser nächstes Ziel: Auckland, Neuseeland

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