Sydney

Wir ankern mitten in der Hafeneinfahrt der australischen Ostküstenmetropole und haben die Skyline mit der wohl jedem bekannten Ansicht von Opernhaus und Harbour Bridge mitten vor uns. Der erste Eindruck manifestiert sich im Laufe des Tages: eine Weltstadt entlang vieler Buchten und einer hügeligen Landschaft, in der man am Stadtstrand Bondi Beach das Wellensurfen bis zum Exzess betreiben, in wunderbaren Geschäften einkaufen und flanieren, Kultur genießen und mit herrlich entspannten Australiern verschiedenster Herkunft, jedoch mit britischem Ordnungssinn sicher gut auskommen kann. Die Großstadt hat ein herrliches Flair und wir können Frau Macquarie verstehen, dass sich die Gouverneursgattin auf ihrem Lieblingsplatz in der Hafenbucht sogar einen Stuhl in den Sandstein meisseln ließ, ist doch die Aussicht auf die Bucht und das lebhafte Treiben im Hafen von dort aus besonders malerisch.

Ein Erlebnis ist dann natürlich die Oper mit ihren charakteristischen Muscheln direkt am Meer, wo die vielen kleinen Fliesen am Dach den Himmel je nach Stimmung gefärbt widerspiegeln. Das Sydney Symphonic Orchestra probt gerade als wir während der Führung mucksmäuschenstill  dem klaren Klang des großen Konzertsaales lauschen dürfen. Auf der Opernbühne erleben wir dann am Abend eine fabelhafte Violetta in einer herrlich altmodisch inszenierten “Traviata” und die Stimmen des Alfredo und eines grandiosen Vater Germont klingen in der Austernschale fantastisch. Ein wenig beruhigt uns, dass auch dieses weltberühmte Opernhaus seinen Bauskandal hatte, stiegen doch die Baukosten während der 14-jährigen Bauzeit von veranschlagten 7 Mio. auf schließlich 103 Mio. Australdollar. Der dänische Architekt Jørn Utzon wurde mitten in der Bauphase davongejagt, galt doch das Projekt als zu verwegen und alleine 3 Jahre, die für den Bau ursprünglich gesamt veranschlagt waren, suchte der Architekt nach den passenden Dachfliesen. Heute gilt er als Genie. Das vollendete Bauwerk hat er trotz letztendlicher Versöhnung jedoch nie gesehen.

Die erste Anlandung auf der von der damaligen westlichen Welt gesuchten und im Süden vermuteten Landmasse “Australis” erfolgte durch die Holländer, die allerdings von den Aborigines wieder zurückgeschickt wurden. Als dann James Cook 1770 in der Bay bei Sydney landete und sich bei Einheimischen nach den seltsamen Tieren erkundigte, die auf zwei Beinen durch den Busch hüpften,  antworteten sie ihm “kan-ga-roo”, was in Aborigines-Sprache “Ich verstehe dich nicht” heißt. So beruht nun der Name dieser landestypischen Tiere, von denen es über 50 Arten gibt und die bis zu 12 Meter weit springenden können, einfach auf einem Mißverständnis oder wie man heute sagen würde auf fehlende Fremdsprachenkenntnisse. Über die Fauna und Flora Australiens könnte man endlos schreiben, ist doch die Artenvielfalt wesentlich größer als auf allen anderen Kontinenten. Alleine mehr als  500 der 700 verschiedenen Eukalyptus-Arten wachsen hier und es gibt mehr als 160 Schlangen-, 500 Echsen- und mehr als 60.000 Insektenspezies. Einige von Ihnen zählen jedoch zu den giftigsten der Welt, damit gehen die Bewohner aber sehr relaxt um.

Eine wunderbare Stadt, wir sind schon auf unser nächstes Ziel in Australien neugierig: Melbourne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*