Mindelo, Kapverdische Inseln

Nach den  Seetagen taucht wie vom Kapitän versprochen pünktlich um 7 Uhr morgens die erste der 15 vergessenen Perlen des Atlantiks am Horizont auf. Man fühlt sich ein wenig wie der Entdecker um  ca. 1500 und die Jahreszeit der Winde, die dort derzeit herrscht, treibt uns sehr mäßig aber stetig in den kleinen Naturhafen von Mindelo, zwischen den kleinen,  zum Großteil unbewohnten Inseln hindurch. Die zweite Jahreszeit, die es hier ab April gibt, die Jahreszeit des Regens, entspricht eher dem Wunschdenken, ist doch die Wassersituation sehr prekär und der Berg Cap Verde auch eher braun als das grün in seinem Namen. 1947 sind hier bei einer großen Dürre 40% der Bevölkerung verhungert, die Portugiesen, denen die Insel vom Papst zugesprochen wurden (die Spanier bekamen bei dieser Aufteilung die Kanaren), kümmerten sich auch nicht wirklich um diese nunmehr unabhängige Republik.

Der Fischmarkt, auf dem am Morgen reges Treiben und strenge Arbeitsteilung herrscht, ist natürlich wieder ein Eldorado für Fotografen, auch wenn wir viele der Fischarten, die hier feilgeboten werden, nicht wirklich eindeutig identifizieren können.

Als wir dann mit unserem angeheuerten Taxi über die mit Kopfstein gepflasterte Straße zu einem 20 km entfernten Fischerdorf rumpeln, kann man sich von der Kargheit, Einfachheit und teilweise der Armut auf der Insel erst ein richtiges Bild machen. Wir schätzen hier bereits unsere Gnade der Geburt. Die Menschen begegnen uns ausgesprochen freundlich, offen und zuvorkommend. Der afrikanische und kreolische Einfluss ist hier allgegenwärtig und man merkt deutlich, dass hier noch sanfter Tourismus herrscht. Den Kaffee und den obligaten Nachmittagskuchen nehmen wir in einem urigen Lokal, eilig darf man es hier nicht haben. “No stress-Cap Verde” steht auf manchen Leibchen der hübschen jungen uns bedienenden Damen.

Ein wenig entschleunigt brechen wir nun wieder auf und hoffen, dass der Kapitän und der Lotse den richtigen Weg durch die Perlen in den offenen Atlantik finden.

Unser nächstes Ziel: Recife, Brasilien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*